Im Rahmen des Welt-Autismus-Tag geben wir zur anonymen Veröffentlichung auf unserer Homepage und über unsere Social- Media-Kanäle, betroffenen Menschen und deren Angehörige aus dem Autismus -Spektrum die Möglichkeit sich zu äußern.
Werdet laut und gebt dem Autismus eine Stimme! Es gibt so viel, was ausgesprochen werden muss!
Hier soll im Fokus stehen, wie sich das Leben mit Autismus gestaltet, welche Wünsche, Gedanken und Hoffungen an die Gesellschaft gestellt werden und welche Probleme bestehen.
Wir freuen uns über alle Berichte im Form von Videos, Audios oder Textzeilen.
Kontaktaufnahme gerne per E-Mail unter info@achtsam-mg.de oder Tel. 02161 2944955 Whatsapp unter 01743335126
Ich bin ein großer Fan von der griechischen Mythologie. Damit können die anderen Kinder in der Schule nicht viel anfangen. Ich interessiere mich für Zeus, Hades und Poseidon. Die anderen spielen nur Fußball oder Basketball. Ich mag keine Bälle und mag es noch weniger, wenn ich mich dreckig mache. Wenn ich anderen von den Göttern erzählen möchte, sagen sie nur, dass ich sie nicht nerven soll. Deswegen mache ich nur noch Sachen alleine, bevor ich wieder andere nerve. Es wäre toll, wenn noch jemand sowas schön findet und ich einen hätte, mit dem ich darüber reden kann.
Anonym 12 Jahre
Manchmal muss man der Wahrheit ins Gesicht sehen!
😥 Es treibt mir die Tränen in die Augen!
Suksessive wird Schülern*innen mit Behinderung in der Stadt Mönchengladbach der Umfang der Eingliederungshilfe gekürzt oder abgesprochen.
Ein findiger Journalist würde für einen Artikel dieser Thematik am Besten die wenigen Integrationsdienste unserer Stadt kontaktieren und nachhören was da in diesem Jahr so los war.
Anfang dieses Jahres erfuhren wir von der personellen Erweiterung des Fachbereichs Wohnen und Soziales Eingliederungshilfe Bedarfsfeststellung zur Verbesserung der Feststellung von Unterstützungsmaßnahmen.
Ein Kind mit ausgeprägtem frühkindlichem Autismus, nonverbal, mit geistiger Behinderung benötigt eine Integrationsfachkraft mit autismusspezifischer Fachkenntnis.
Sagt das SPZ, sagt die LVR. Sagt die Schule. Sagt die jetzige Fachkraft. Sagt das Elternhaus.
Sagt jedoch nicht der Fachbereich Wohnen und Soziales und auch nicht das Schulamt Mönchengladbach. Die Sachbearbeiter*innen sind der Meinung ein Kind, mit wirklich stark ausgeprägtem frühkindlichen Autismus könne probehalber für ein paar Monate mit einem FSJler zur Schule gehen und dann möchte man mal hospitieren um zu sehen wie der Unterstützungsbedarf überhaupt so ist.
Mutter eines Kindes mit frühkindlichem Autismus
Mein Name ist ... ich gehe auf die Gesamtschule. Mit den anderen Jungs und Mädchen in meiner Klasse habe ich leider nicht so viel zutun. Die meisten denken immer, dass ich einfach nur zurückgezogen bin und gar keine Lust auf andere Menschen habe. Das stimmt so aber gar nicht. Wenn ich gefragt werde, ob ich nach der Schule noch mit in den Park will oder was Essen gehen möchte, bin ich sehr schnell überfordert. Für mich ist es oft sehr schwierig, mit anderen Leuten zu reden oder auf Fragen schnell zu antworten. Das liegt daran, dass ich nicht nur das Gesprochene höre, sondern auch noch alle anderen Geräusche in der Umgebung. Und alles in einer gleich lauten Lautstärke. Das wird mir schnell zu viel. Dann kann es schon mal sein, dass ich laut schreie oder anders ausflippe. Bei meinen Mitschülern bin ich deswegen nicht sehr beliebt, manchmal haben sie Angst vor mir. Wenn sie wüssten, wie es mir damit geht, und was in mir vorgeht, würden sie mich vielleicht etwas besser verstehen. Das wäre cool.
Anonym
Ich bin eine 52 jährige Asperger Autistin. Ich lebe mit meinen Kindern und meinen Ehemann zusammen. Beruflich bin ich, nach langem Hin & Her seit ein paar Jahren angekommen. Meine Diagnose habe ich erst vor einiger Zeit bekommen. Als ich mich dann mit den Thema Autismus beschäftigt habe, habe ich viele meiner Probleme erklären können. Heute lache ich darüber, wenn ich wieder zu hören bekomme, ich sei arrogant, unfreundlich oder empathielos.
Wenn ich allerdings zu viele neue Reize erleben muss, dann kommt anschließend der böse Meltdown. Ich raste aus. Ich staue alle Gefühle auf, bis zuhause ich bin und breche dann aus mir heraus. Ich Putze dann wie eine Verrückte das Haus und schreie meinen Mann und meine Kinder an. Es dauert dann eine Zeit bis ich wieder runter fahre. Dann besitze ich allerdings auch die Stärke mich bei meiner Familie im Anschluss zu entschuldigen. Oft wird es mit einem Lächeln hingenommen.
Ich wünsche mir sehr, dass ich auch von meinen Kollegen, Freunden und Nachbarn als Autistin akzeptiert werden würde. Dass ich in der Öffentlichkeit endlich so sein kann wie ich bin und mich nicht immer anpassen muss, bis es zum Meltdown kommt.
Anonym
Mein Sohn ist ein frühkindlicher Autist und ist letzte Woche 22 Jahre alt geworden. Ich möchte von einem Ereignis berichten, bei dem mal wieder klar wurde, das Autismus sichtbar gemacht werden muss. Wir wollten am Wochenende mit der Straßenbahn zu einem Park fahren, da mein Sohn sehr gerne in der ruhigen Natur ist. Mein Sohn kann leider keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Er mag es nicht, fühlt sich eingeengt und reist ihn direkt wieder ab. Hierfür hat er vom Arzt eine Befreiung ausgestellt bekommen. In der Bahn wurde mein Sohn ganz fies beleidigt, dass er keine Maske trägt. Ich habe versucht den Leuten die Gründe zu erklären, aber das hat nichts gebracht. Schlussendlich hat der Schaffner uns dann gebeten, die Bahn zu verlassen, damit es keinen Ärger gibt. Ich finde es sehr schade und würde mir wünschen, dass Menschen mit Autismus etwas mehr Akzeptanz und Verständnis entgegengebracht wird.